Kolumbien – Salento und Valle de Cocora

Auf unserer Kolumbien Reise wollen wir verschiedene Dinge sehen. Auch ein kleines, verschlafenes Bergdorf stand auf unserer Liste. Von denen gibt es in der sogenannten Kaffeeregion einige. Wir haben uns schlussendlich für Salento entschieden, da es sich am besten mit unserer Route vereinen liess und wir unbedingt das Valle de Cocora besuchen wollten. Dort wachsen imposante Wachspalmen mit einer Höhe von bis zu 60 Metern (was wür s Frankymeter dadezue sägä?!). Davon abgesehen haben wir über Salento nicht allzu viel gewusst, aber das ist ja das schöne auf Reisen, hinfahren, sich überraschen lassen und dann eine Meinung bilden.

Salento Anreise

Ähnlich wie in Asien werden die Büsse auch in Kolumbien bis zum Gefrierpunkt gekühlt. Auf unserer ersten Fahrt von Bogota nach Salento sitzen wir direkt unter der Klimaanlage und sind ungelogen fast mit Frostbeulen in Armenia ausgestiegen. Dort muss galt es den Bus zu wechseln, denn eine direkte Verbindung von Bogota nach Salento gibts nicht. Was sich nun vielleicht etwas unbequem anhört, ist halb so wild (und e Erliechterig zum ändlich chli chönä uftaue), du läufst einmal durch die Halle zu den kleineren Busen auf der Rückseite. Gewisse sind angeschriebene und andere nicht, siehst du keinen nach Salento, einfach einen der netten Herren fragen, welcher Bus als Nächstes dort hinfährt. Das Ticket für die Weiterfahrt wird direkt im Bus einkassiert. Salento ist ein wirklich kleiner Ort, der Minibus hält an verschiedenen Orten und du kannst den Fahrer sagen, wo du gerne raus möchtest (oder eifach igendwo usstige und die paar Minute zu dinere Unterkunft laufe).

Salento

Nach unserer Ankunft checken wir in unserer Unterkunft, Hotel Salento Mirador, ein und geniessen ein Frühstück mit Blick über die grüne Landschaft. Meist ziehen gegen den Mittag dichte Wolken auf und das Wetter kann sehr wechselhaft sein. Da wir frühmorgens (und nöd sehr erholt) angekommen sind, haben wir uns für den ersten Tag nicht allzu viel vorgenommen. Ankommen, einmal schauen, was es hier so gibt und uns um den Ausflug morgen, zum Valle de Cocora kümmern (und natürlich mal luege wie de Gepäckkrimi witergaht).

Was man in diesem verschlafenen Örtchen machen kann

Wir haben von einem Aussichtspunkt gelesen, Mirador Alto de la Cruz, da wollen wir hin, um Salento einmal von oben zu betrachten. Es ist ein kurzer Spaziergang durch die farbenfrohen Gassen, bis es dann die Treppenstufen hochgeht. Da wir Dezember haben, ist alles weihnachtlich dekoriert, was mir irgendwie immer etwas schräg vorkommt, Weihnachtsdeko ohne Winter. Oben angekommen hat man einen schönen Ausblick und für alle die an ihrer Fitness arbeiten wollen, ein Outdoorgym. Das müssen wir natürlich kurz ausprobieren, um für morgige Wanderung unsere eingefrorenen Knochen aufzutauen.

Es gibt ein paar Shops mit Souvenirs und landestypischer Kleidung, welche eher für die kältere Region ausgerichtet ist. Da mein Gepäck nach wie vor nicht zum Vorschein gekommen ist (und ich irgendwie au nöd s Gfühl han dases wieder uftaucht) wollte ich mir ein paar neue Anzie hsachen anschaffen. Da es jedoch wenig Sinn ergibt, mir warme Hoodies oder Jacken zu kaufen, wenn wir bald in wärmere Gebiete reisen, bin ich weiterhin froh, hat meine Reisepartnerin dieselbe Kleidergrösse wie ich (Dankäää Richuuu).

Salento Essen und Trinken

Ich liebe essen! Auf Reisen bin ich daher immer besonders neugierig, was das jeweilige Land so zu bieten hat. Hier in Salento habe ich das erste Mal die berühmte Limonada de Coco, ein Smoothie ähnliches Getränke aus Kokosnuss und Limetten, getrunken. Ich war sofort begeistert und vermisse sie jetzt noch… Die Auswahl an Restaurants, Kaffees und Bars ist sehr überschaubar, aber getreu dem Motto «Klein aber fein» ist doch für jeden Geschmack etwas dabei.

Für so einen kleinen Ort war ich erstaunt über das doch relativ grosse vegetarische und vegane Angebot. Fast jedes Restaurant, bei welchem wir in die Speisekarte geguckt haben, hatte mindestens ein Gericht dabei. Einen Abend haben wir bei Angel Veggi Bistro gegessen. Das Lokal erinnert mehr an einen Eingangsbereich mit zwei, drei Tischen. Auf der Karte stehen bekannte Gerichte aus verschiedenen Regionen, aber eben in der fleischlosen Version. Die Verfügbarkeit den diversen Gerichten ist eine andere Geschichte. Der Inhaber ist äusserst freundlich und kocht selbst mit viel Liebe.

Besonders gut gefallen hat uns die Bar Cafe del Alma gibts besonders ausgefallene Mojitos und an gewissen Tagen Livemusik. Google Translate ist ja echt eine super tolle Erfindung und nach zwei Mojitos macht es noch viel mehr Spass sich die Getränkekarte mit eins zu eins Übersetzung anzeigen zu lassen (Kännsch de Moskau Esel oder dä wiisi Russ?).

Salento Valle de Cocora

Die meisten Reisenden kommen wegen des Valle de Cocora nach Salento Kolumbien, so wie wir. Die Bilder von diesen imposanten Palmen haben uns bereits vor Ankunft fasziniert und wir wurden nicht enttäuscht. Ins Tal selbst kommt man ab dem Hauptplatz, Plaza de Bolivar, mit Jeeps, die Tickets für Hin- und Rückfahrt werden bei einem Bushäuschen gekauft. Um einen Ausblick über das Tal zu haben, kann man zwischen verschiedenen Routen wählen. Entweder gibt es die langen Wanderungen, eine Mittellange (kei Ahnig wo dä Wäg gsi wär) bis hin zum kurzen Spaziergang.

Valle de Cocora -Die unverhofft lange Wanderung

Wir wollten eigentlich die Mittellange machen, haben aber irgendwo einen falschen Abzweiger erwischt und uns auf der langen wiedergefunden. Zuerst war noch alles im Lot, wir witzeln, dass wir uns nun da die Sonne trotzdem zum Vorschein, kommt bestimmt einen Sonnenbrand holen (mis lätzli hät mich bis fasch ändi Ferie begleitet). Nach der Überquerung von mehreren Brücken und bereits über einer Stunde Fussmarsch dämmert es uns so langsam, dass wir möglicherweise auf der langen Route gelandet sind (aber hey voll isi, schön im Schatte und es gahd ja eigentlich fasch alles gradus). Bis es dann eben nicht mehr geradeaus, sondern steil bergauf geht, sehr steil! Oben angekommen sehen wir einen Wegweiser, mit Angaben der Höhenmeter, kann es wirklich sein, dass wir versehentlich über 1000 Höhenmeter gemacht haben die letzten 1.5 Stunden? (XFactor: Entspricht diese Geschichte der Wahrheit oder haben wir sie an der Nahseherumgeführt? Diese Geschichte hat sich tatsächlich so ereignet… erchlährt werums so asträngend gsi isch).

Valle de Cocora – Instagram lässt Grüssen

Gott sei Dank geht es einmal oben angekommen wieder geradeaus oder bergab! Am ersten Aussichtspunkt angekommen ziehen bereits die ersten Wolken ins Tal hinein und die Temperaturen fallen wieder um gefühlt 20 Grad (nur für so 5 Minute den isch nomal Ziit d Huut de Sunne ussetze demitmer morn so richtig lüüchtet).

Weiter gehts zum nächsten Aussichtspunkt mit Blick über die mächtigen Palmen, wobei die Palmen hier schon fast zweitrangig sind (Influenceners Paradies mit verschiedene Statione, natürlich machemer au mit). Nachdem wir genug Ego Fotos geschossen haben wollen wir ein gemeinsames Foto, da unser Fotograf vom letzten Spot nirgends in Sicht ist, blicken wir und kurz um. Schlagartig wird uns klar, wer ganz genau weiss, wie und von wo die besten Bilder für Instagram entstehen (ääähhh sorry Instagirl chasch ächt paar bilder mache? Meeeesssi). Einen weiteren Zwischenstopp im vermutlich etwas älteren Insta Spot sparen wir uns, die Höhenmeter haben uns geschlaucht. Wer übrigens nur zum Instaspot will, kann beim Aussteigen aus dem Jeep einfach in Fahrtrichtung weiter geradeaus laufen, ca. 15 Minute und du bist dort.

Empfehlungen für Salento und Valle de Cocora

Im Nachhinein ist man bekanntlich immer schlauer. Darum kann es nie schaden, gewisse Dinge bereits im Voraus zu wissen. Damit du nicht in dieselben Fettnäpfchen wie wir trittst, hier ein paar Tipps für Salento.

• Valle de Cocora Abfahrtsort: Plaza de Bolivar, Ticke Kauf in dem kleinen Kabäuschen
• Valle de Cocora: Bring ein gutes Schuhwerk, wenn du planst nicht nur zum Instaspot zu gehen. Beginnt es plötzlich zu regnen, findest du dich in einer rutschigen Matschpartie wieder.
• Valle de Cocora: Nimm Bargeld, an verschiedenen Orten bezahlst du eine Gebühr, um durchzugehen.
• Valle de Cocora: Schau Genau! Lieber einmal zu viel Nachfragen, welcher Weg wohin führt, nach dem Start ist für lange Zeit nichts mehr ausgeschildert und du triffst möglicherweise auch nicht alle paar Meter auf andere Menschen, die du fragen könntest.
• Nimm sowohl lange wie kurze Kleidung mit und wende den Zwibellook an, das Wetter kann schnell wechseln.
• SONNENCREME, bewölktes Wetter und ein bedeckter Himmel sind eine ganz heimtückische Sache! (Ussert du willsch wie ich bis ändi Ferie es Lätzli träge).
• Essen und Trinken: Bleib neugierig und schau dich um! Es gibt auch versteckte Kaffees, welche erst nach dem Durchqueren des Souvenirshops findet. Auch bei den Bars schaut es von aussen oft unscheinbar, klein oder dunkel aus, gehst du durchs lokal durch, erwartet dich jedoch eine phänomenale Aussicht. Probier unbedingt die Limonade de Coco!
• Übernachten: Hotel Salento Mirador, wir waren sehr zufrieden und die Aussicht beim Frühstück ist unschlagbar
  

Weiterreise und Update zum Gepäckkrimi

Den Busbahnhof findest du hier, denk daran du bist in Kolumbien, die Uhren laufen etwas anders, die angegeben Fahrzeiten von A nach B entsprechen oft nicht der Realität! Stell dich auf längere unbequemere Fahrten ein..

Nach der ereignisreichen Ankunft in Bogota und dem verschlafenen Bergdorf Salento, freuen wir uns nun auf ein paar Tage in der Stadt, des ewigen Frühling. Am letzten Tag in Salento habe ich übrigens Bescheid erhalten, dass mein Gepäck gefunden wurde und nach Medellín in meine nächste Unterkunft geliefert wird. Mein Gepäck sollte bereits vor mir dort sein (was leider alles nur lääri verspräche gsi sind) und reist im Flugzeug (natürlich First Class), während ich den Nachtbus nehme.

Na überzeugt? Wann steigst du in den Flieger und reist nach Kolumbien? Ich freue mich davon zu lesen, was deine Lieblingsorte in diesem wunderschönen Land sind!

Herzlich,
Deine Mary

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